Spannende Einblicke von Marie Claire Villeval beim gestrige VBEN (Vienna Behavioral Economics Network) zu den Themen Teamwork und Leadership: “Teamwork führt zu einer besseren Leistung, da unter anderem kognitive Vorurteile verringert werden”, so die Verhaltensökonomin bei der Veranstaltung im Haus der Industrie, Wien.
Villeval, Professorin für Wirtschaftswissenschaften am National Center for Scientific Research (CNRS) und Mitglied des Forschungsinstituts GATE (Groupe d’Analyse et de Théorie Economique) an der Universität Lyon, Frankreich, forscht seit vielen Jahren mit Labor- und Feldexperimenten zu Betrug und Steuerhinterziehung, Anreizen und Motivation, Strafe und Kooperation – und nicht zuletzt zu Teamarbeit und Führung.
Teamwork ist überall
Wie relevant die Grundlagenforschung zum Thema Teamwork ist, zeigt sich schon an den Zahlen. Allein in Österreich sind rund zwei Drittel der Produktivität auf Teamarbeit zurückzuführen. „Allerdings hat Teamarbeit auch Kosten“, sagt Villeval.
Diese werden vor allem von Trittbrettfahrern verursacht. Sie beteiligen sich wenig oder gar nicht an er Teamleistung – und ernten trotzdem mit allen anderen den Erfolg. Trittbrettfahrer sind zwar in der Regel eine Minderheit, aber es gebe sie überall, zeigte Villeval. Wer sie nicht im Zaum hält, der riskiert, dass sie mit ihrem Verhalten die anderen im Team anstecken. So scheitern viele Projekte.
Leadership stiftet Kooperation
Zum Abschluss ihrer Keynote widmete sich die Ökonomin daher vor allem der Frage, wie dieser systematischen Schwachstelle von Teamwork am besten begegnet werden kann. Ihr Fazit: „Kommunikation steigert die Kooperation in Teams auf jeden Fall“. Und: „Das Management ist essenziell.“ Nachhaltiges Leadership, so Villeval, schaffe eine soziale Norm der Kooperation, an die sich dann alle halten. Und erfolgreiche Leader gingen mit gutem Beispiel voran.